Russland

Große Städte in Russland

Moskau

Moskau (russisch Moskwa, nach dem Fluss, an dem es liegt) ist mit mehr als 12 Mio. Einwohnern und einer Stadtfläche von 2545 qkm (Berlin: 891qkm) die mit Abstand größte Stadt Europas. Seit 1922 ist sie wieder die Hauptstadt Russlands. Gegründet wurde Moskau bereits in 12. Jahrhundert als hölzerne Siedlung. Moskau wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach durch Kriege zerstört und immer wieder noch größer aufgebaut. Die Stadt ist politisches, kulturelle, wirtschaftliches und wissenschaftliches Zentrum Russlands. Neben sehr vielen Kirchen, Museen, Galerien und politischen Gebäuden, gibt es eine Vielzahl an Grünanlagen, Parks, Waldgürtel und Seen. Der Kreml, der bereits 1156 erstmals aus Holz errichtet wurde, ist das bedeutendste Bauwerk Moskaus und Regierungssitz. Er wurde ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Moskau gilt heute als eine der teuersten Städte der Welt. => mehr

Kreml

modernes Zentrum

Parkanlage

Sankt Petersburg

Sankt Petersburg, das zwischenzeitlich Petrograd und Leningrad hieß, ist eine vollständig künstlich und planerisch angelegt Stadt, die heute über 5 Mio. Einwohner zählt und damit die viertgrößte Stadt Europas ist (nach Moskau, Istanbul und London). Zar Peter der Große hatte die Idee, den Plan und die Macht, Sankt Petersburg zu realisieren. Er wollte damit für das Zarenreich nicht nur einen Zugang zur Ostsee verwirklichen, sondern Russland stärker an Europa anbinden.
Sankt Petersburg wurde zwischen der Ostsee und dem Ladogasee auf Sumpfland errichtet. Die Newa ist einer der wasserreichsten Flüsse Europas. Beides stellte Planer und Erbauer der Stadt vor riesige Probleme und bis heute hat Sankt Petersburg mit Überschwemmungen zu kämpfen.

Von 1712 bis 1922 war Sankt Petersburg Hauptstadt und Kaiserstadt Russlands. Prunk, Reichtum und Glanz zeichneten die Stadt aus, realisiert von internationalen Architekten und Künstlern. Eine Vielzahl (> 2.300) an wunderbaren Schlössern, Palästen und anderen Prunkbauten kann heute im Zentrum Sankt Petersburgs besichtigt werden, die einen Eindruck vom Selbstverständnis und Machtanspruch russischer Zaren und Kaiser vermitteln. => mehr

Auferstehungskirche

Schloss Peterhof

Palastplatz

Novosibirsk

Novosibirsk (Neues Sibirien) ist mit 1,6 Mio. (ansteigend) Einwohnern Russlands drittgrößte Stadt und wichtigstes Zentrum Sibiriens. Die Großstadt ist als kleine Arbeitersiedlung an der ersten Ob-Brücke gegründet worden und entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten Industrie und Wissenschaftsorte Russlands. Verschiedenste Arten Industrie (Maschinenbau, Rüstung, Elektronik, Chemie, Pharmazie, Flugzeugbau), Forschungszentren und Universitäten sind hier angesiedelt und bieten Arbeitsplätze.
Novosibirsk ist daneben auch Verwaltungszentrum und Verkehrsknotenpunkt Westsibiriens. Kunst, Kultur, Theater und Musik sind in der Stadt ebenfalls zuhause.
Novosibirsk liegt am Ob, der sich durch das westsibirische Flachland ergießt. Er ist hier bereits mehrere hundert Meter breit. Südlich der Stadtgrenzen befindet sich der riesige Ob-Stausee (1080 qkm Fläche, 185 Km Länge).

Jekaterinburg

Jekaterinburg ist mit 1,45 Mio. Einwohnern das wirtschaftliche, kulturelle und überregionale Zentrum des südlichen Ural-Gebietes. Es gilt als Tor nach Asien und ist auch Verkehrsknoten für Flüge, Züge und Straßenverkehr im Ural. Die Stadt entstand als Bergbau-, Holz- und Metall verarbeitende Industriestadt, ist heute auch noch Zentrum dieser Industrien, aber ergänzt durch Rüstungsfirmen und Banken. Daneben ist Jekaterinburg Universitäts- und Akademiestadt mit vielen Instituten und Bildungseinrichtungen.
Während der Sowjetzeit hieß die Stadt Swerdlowsk und war für Besucher nicht zugänglich.
Weltberühmt wurde sie durch die Ermordung der letzten Zarenfamilie im Jahr 1918.

Nishni Novgorod

Nishni Novgorod ist ein Wirtschafts- und Verwaltungszentrum an der oberen Wolga, am Zusammenfluss von Oka und Wolga. Die Stadt war lange Festungsstadt (roter Kreml) und entwickelte sich zum wichtigsten Handelszentrum Russlands, nicht zuletzt, weil die Stroganoffs, eine der reichsten Handelsfamilien des Landes hier ihren Hauptsitz hatten. Der größte Handelsmarkt und bedeutende Messen prägen die Millionenstadt mit 1,2 Mio. Einwohnern (rückläufig). Daneben gibt es Automobil- und Flugzeugbauindustrie. Während der Sowjetzeit wurde hier der legendäre T34-Panzer gebaut.
Nishni Novgorod hat eine sehenswerte Altstadt mit etlichen Kirchen aus dem 17. Jahrhundert, Kathedralen und dem roten Kreml, der großen Festungsanlage aus dem 15. Jahrhundert.

Samara

Samara (Kuibyschew während der Sowjetzeit) ist eine Industrie- und Handelsstadt am großen Wolgabogen. Sie hat 1,17 Mio. Einwohner und gilt als recht wohlhabend, da hier moderne Industrien, wie Raumfahrt, Autobau (Lada) und Flugzeugbau (Tupolev), sowie Erdöl verarbeitende Industrie zuhause sind. Samara gilt auch als kulturelle Hochburg Russland, dessen Opernhaus, die Philharmonie und das Gorcki-Schauspielhaus landesweiten Ruf haben.
Daneben besitzt Samara etliche Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitute.

Omsk

Omsk ist eine weitere Millionenstadt Russlands, die in Sibirien am Zusammenfluss von Om und Irtysch nahe zur Grenze nach Kasachstan gelegen ist. Mit 1,15 Mio. Einwohnern reiht sie sich in die Liste der etwa gleich großen Städte ein.
Omsk wurde als Festungsanlage und Ausgangsort zur Erschließung Sibiriens gegründet. Es hat für seine Lage überregionale Bedeutung besonders nach Norden zur Taiga hin.
Die heutige Universitäts- und Industriestadt profitierte vor allem durch die Rüstungs- und Weltraumindustrie und war während der Sowjetzeit für Ausländer unzugänglich. Daneben sind in Omsk Erdölindustrie, Elektro- und Holzindustrie, sowie Maschinenbau und Nahrungsmittelindustrie angesiedelt.

Rostov

Kasan

Jekaterinburg

Kasan

Kasan ist die ehemalige Hauptstadt des Tatarenreiches und wurde wohl im 11. Jahrhundert gegründet. Die Wolgametropole hat heute 1,2 Mio. Einwohner, die zur Hälfte Russen, zur anderen Hälfte Tataren sind. Sie ist eine russische Großstadt, deren Charakter sich vor allem aus der muslimischen Religionszugehörigkeit der Tataren ergibt. Kasan ist eine Handelsstadt, es bestehen intensive Kontakte in die Türkei, nach Arabien und in den Iran. Moscheen prägen das Bild der Stadt. Die erst 2005 errichtete Kul-Sharif-Moschee (Foto) gilt als größte Europas. Kasan ist auch eine der ältesten Universitätsstädte Russlands mit einer islamischen Universität.
Neben dem orthodoxen Christentum und dem Islam existieren weitere Religionen als Minderheiten in Kasan: u.a. Juden, Protestanten und Katholiken. Das friedliche Zusammenleben wird auch in dem beeindruckenden Tempel der Religionen symbolisiert.

Tscheljabinsk

Tschelchabinsk (auch Cheljabinsk) ist die zweite Millionenstadt im südlichen Ural, nur 230 Km von Jekaterinburg entfernt. Sie ist Industrie- und Verwaltungsstadt, die einen Veränderungsprozess von Schwerindustrie hin zu mehr Diversifikation durchmacht. In der Zaren- und Sowjetzeit wurden vor allem schwere Rüstungsprodukte wie Panzer, Kettenfahrzeuge und Raketenwerfer gebaut. Heute stehen viele der großen Produktionshallen leer, und es werden vorwiegend Traktoren, Baggerfahrzeuge und andere Baumaschinen gefertigt.
In der Nähe der Stadt befinden sich etliche Militärstützpunkte und das ehemalige Atombombenversuchsgelände.

Rostov

Rostov ist mit 1,1 Mio. Einwohnern die größte Stadt Südrusslands am Don. Sie ist Universitätsstadt und Handelsmetropole des Südens. Aufgrund der zunehmenden Erträge aus der Getreideernte der fruchtbaren Schwarzerdeböden der Region gewinnt sie neuerdings wieder an Bedeutung. Rostov ist die wärmste Großstadt Russlands, in der es nur von Dezember bis Februar kalt ist, aber von Mai bis September warm mit Temperaturen von über 30 Grad. Die maximalen Durchschnittstemperaturen liegen von Juni bis August über 25 Grad.

Ufa

Ufa liegt etwa 100 Km westlich des Uralgebirges an der Ufa, die in den Belaja mündet. Die etwa 1.1 Mio Einwohner sind zur Hälfte Russen und ein Viertel Tataren, was die Millionenstadt zur zweitgrößten tatarischen Ansiedlung nach Kasan macht. Der industrielle Schwerpunkt der Universitätsstadt liegt auf der petrochemischen Industrie. Ufa ist auch Haltestelle der transsibirischen Eisenbahn.

Wolgograd

Wolgograd ist den meisten Mitteleuropäern wohl besser bekannt unter dem Namen Stalingrad. Die Niederlage der 6. Armee Hitlers brachte die Wende im zweiten Weltkrieg. Eine der größten Statuen der Welt erinnert an dieses Ereignis. Die 85m hohe ‘Mutter Heimat’ mit 33m langem ausgestrecktem Schwert ist ein eindrucksvolles Monument des Sieges.
Wolgograd ist das wichtigste Wirtschafts- und Verwaltungszentrum an der unteren Wolga. Maschinenbau-, Schiffbau-, Stahl- und Aluminiumindustrie sorgen wie Erdöl- und Nahrungsmittelindustrie für Arbeitsplätze für die 1 Mio Einwohner.

Wie Rostov im Süden Russlands hat auch Wolgograd ein eher gemäßigt-warmes Klima mit hohen Durchschnittstemperaturen in den Sommermonaten.

Barnaul

Barnaul hat etwa 620.000 Einwohner und liegt 200 Km südlich von Novosibirsk am Ob. Die alte Bergbaustadt (ist bereits seit 1771 Stadt), in der v.a. Kupfer und Silber abgebaut wurden, ist heute Industriestadt für Maschinenbau, Möbel, Gummi, Metallbearbeitung und Munition. In Barnaul leben etwa 70.000 Russlanddeutsche, und es gibt enge Kontakte zu Deutschland.
Barnaul gilt als Ausgangsort für Reisen ins Altai-Gebirge und als Handelsstadt für Warenverkehr mit der Mongolei.

Wladiwostok

Mit 603.000 Einwohnern ist Wladiwostok die größte russische Stadt am Pazifik. Sie ist Zentrum der Pazifik-Fischereiflotte, sowie der russischen Marine. Zudem ist sie wichtige Handelsstadt, v.a. für den Export von Holz und Fisch, sowie den Import von Autos und Konsumprodukten aus Japan, China und Südkorea.
Seit einigen Jahren ist Wladiwostok, das während der Sowjetzeit für Ausländer gesperrt war, eine Attraktion für den Casinotourismus, insbesondere aus dem nahen China.

Wladiwostok ist auch Ausgangspunkt für Outdoor-Touren ins nahe Amurgebiet, in dem die letzten sibirischen Tiger zuhause sind. Und die Stadt ist Ziel der berühmten transsibirischen Eisenbahn, die nach 9.288 Km ab Moskau hier endet.

Irkutsk

Wladiwostok

Petropawlowsk

Irkutsk

Irkutsk ist mit 580.000 Einwohnern (rückläufig) neben Novosibirsk das Wirtschafts-, Verwaltungs- und Kulturzentrum Sibiriens. Wichtige Industriebetriebe des Maschinen- und Autobaus und der Rüstung befinden sich hier. Es ist zugleich Verkehrsknotenpunkt an der Transsibirischen Eisenbahn. Knapp 70 Km westlich vom südlichen Ende des Baikalsees gelegen ist Irkutsk auch Ausgangspunkt für touristische Aktivitäten in der Region. Entstanden ist die Stadt als Handelsposten mit China und für Felle, Gold und Holz der Taiga. Irkutsk liegt am Angara und unterliegt wie ganz Südsibirien sehr kalten Wintern und recht warmen Sommern mit wenig Niederschlägen.

Sotschi

Die schön gelegene Stadt am Schwarzen Meer ist durch die olympischen Winterspiele 2014 weltbekannt geworden. Zu diesem Großereignis ist nahezu die gesamte Infrastruktur der Gegend modernisiert und ausgebaut worden. Die nahen Berge des nordwestlichen Kaukasus erreichen Höhen von 3.350m und bieten hervorragende Wintersportbedingungen. Gleichzeitig ist die Stadt selbst frostfrei im subtropischen Klima. Als Hafenstadt (Yachthafen) bietet sie auch Möglichkeiten der Nutzung der Schwarzen Meeres.
Neben den neuen Einrichtungen für die olympischen Spiele erhielt Sotschi (Sochi) auch eine Formel-1-Rennstrecke und ein neues Fußballstadion für die WM 2018. Damit soll die Schwarzmeer-Kaukasus-Region zur wichtigen Tourismusregion ausgebaut werden. Die Bevölkerungszahl ist durch die Entwicklung auf fast 500.000 stark angestiegen. => mehr

Jakutsk

Die Hauptstadt Jakutiens liegt im östlichen Zentral-Sibirien buchstäblich in der Mitte von Nirgendwo. Die Stadt hat etwa 270.000 Einwohner und liegt an der Lena. Sie ist Wirtschaftsstandort und Zentrum des Abbaus von Bodenschätzen wie Diamanten, Gold und Silber. Auch Holzindustrie ist ansässig.
Die extremen klimatischen Bedingungen machen ein Leben und Arbeiten in Jakutsk sehr hart. Im Winter kann die Tiefsttemperatur unter minus 60 Grad fallen. Von November bis März beträgt sie durchgängig unter minus 30 Grad. Der Permafrost des Bodens reicht hunderte Meter tief. Motoren können im Winterhalbjahr nicht ausgeschaltet werden, da sie nicht wieder anspringen würden.
In den Sommermonaten Juni bis August kann die Tagestemperatur bis 30 Grad steigen.

Petropawlowsk-Kamchatsky

Die "Peter und Paul Stadt in Kamtschatka" ist Kamtschatkas Hauptstadt und Zentrum der Fischerei- und Werftindustrie der Halbinsel. Ausserdem ist sie Stützpunkt der russischen Marine. Lange war die Stadt mit 180.000 Einwohnern (rückläufig) nicht zugänglich für Besucher. Seit 1991 jedoch kommen jährlich einige Abenteuertouristen, um von dort aus Touren durch Kamtschatka zu machen und die herrliche Vulkanbergwelt und Natur zu erleben. Besonders Angelreisende und Outdoor-Wildnis-Fans treffen sich in Petropawlowsk.

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