Russland

Russische Landschaften und geographische Regionen

Die riesige Landfläche Russlands gliedert sich in verschiedenste Landschaften und umfasst alle Klimazonen bis auf die Tropen. 60% des Landes liegt nördlich des 60. Breitengrades und damit in der arktischen Zone. Große Gebiete sind vom Permafrost betroffen, in denen der Boden auch im Sommer nicht richtig auftaut und das Oberflächenwasser nicht versickern kann, so dass Sümpfe und Seen entstehen.

Das Flachland und die Tiefebenen bestehen aus Wäldern, tausenden Seen und Sümpfen, durchzogen von hunderten Flüssen und breiten Strömen. Die größten Stromsysteme Sibiriens zählen zu den längsten der Welt:

  • Ob 5410 KM
  • Jenissei 5540 KM
  • Lena 4295 KM
  • Amur 5052 KM

Lena

Ob

Amur

Der europäische Teil Russlands westlich des Urals ist Flachland (osteuropäische Ebene), das sich kaum über 300m Höhe erhebt. Im Norden ist sie von Wäldern, Seen und Sümpfen geprägt, im mittleren Teil von Wäldern und Grasland, und im südlichen Teil vor allem durch baumlose Steppen. Hier herrschen Böden aus äusserst fruchtbarer Schwarzerde vor, die sehr ertragreichen Getreideanbau zulässt. Russland hat sich in den letzten Jahren zum weltgrößten Getreideproduzenten entwickelt. Westrussland wird u.a. von der Wolga und dem Dnjepr durchflossen. An diesen Flüssen liegen die größten Ballungszentren. Fast 75% aller Russen leben in Westrussland. Die Hauptstadt Moskau liegt an der Moskwa, einem Nebenfluss der Wolga.
Im Süden grenzt Russland ans Schwarze Meer, ans Kaspische Meer und an den Kaukasus mit Berggipfeln weit über 5000m Höhe. Der höchste Berg Russlands ist der Elbrus (5642m).

Der Ural ist ein Mittelgebirge, das Russland von Norden nach Süden auf einer Länge von 2400 Km durchzieht. Die höchsten Gipfel erreichen knapp 1900m (Narodnaja 1895m). Die Berghänge und Täler sind nur dünn besiedelt und fast vollständig bewaldet. Der Ural gilt als natürliche Grenze zwischen Europa und Asien. Im Südural liegen Minen und große Bergbauzentren, in denen seit Jahrzehnten Bodenschätze abgebaut werden.

Ural

Ural

Ural

Nach Osten folgt das westsibirische Tiefland, ein riesiges Wald- und Sumpfgebiet, das den berühmten Namen Taiga trägt und nach Norden in baumlose Tundra übergeht. Die Taiga besteht aus endlosen Fichten- und Birkenwäldern. Sie grenzt im Süden an die Steppen Kasachstans und an die südsibirische Gebirgskette mit dem Altai- und dem Sajan-Hochgebirge. Beide Hochgebirge erreichen 4506m (Belucha) bzw. 3491m (Munku Sardyk) Höhe. Durchflossen wird die westsibirische Ebene von den beiden Strömen Ob und Irtysch, und die Grenze nach Osten bildet der breite Jenissei.

Taiga

Taiga

Taiga

Altai

Altai

Altai

Zwischen Jenissei und Lena noch weiter östlich liegt das zentralsibirische Bergland, ein Mittelgebirge mit Berggipfeln bis zu 1700m. Auch dieses Gebirge ist fast vollständig von Taiga bedeckt. Die südsibirische Gebirgskette zieht sich entlang der mongolischen Grenze bis zum Pazifischen Ozean. Es ist Quellgebiet der großen sibirischen Ströme, und auch der Baikalsee liegt hier. Er gilt als größtes Süßwasserreservoir und tiefster See der Erde.
Im östlichen Teil liegt das Amurgebiet und die Insel Sachalin.

Nach Nordosten jenseits der Lena liegt das nahezu unbesiedelte Gebiet des ostsibirischen Berglandes und ostsibirischen Flachlandes, das an die ostsibirische See grenzt. Die Berge erreichen Höhen von 3200m. Die größten Flüsse heissen Yana und Kolyma.

Baikalsee

Baikalsee

Baikalsee

Die östliche Grenze Sibiriens bildet die Beringsee. Nach Süden schließt sich die Halbinsel Kamtchatka an. Sie besteht aus Vulkangebirgen mit über 160 Vulkanen, die zum Pazifischen Feuerring zählen mit noch etwa 30 aktiven Feuerbergen. Der höchste Vulkan erreicht eine Höhe von 4750m. Mit 370.000 qkm ist Kamtchatka größer als Deutschland und gilt als das größte Naturpark der Welt. Erst seit 1990 ist es Besuchern gestattet, nach Kamtchatka zu reisen. Von knapp nur 400.000 Einwohnern leben mehr als die Hälfte in der Hafenstadt Petropawlowsk.

Kamtschatka

Kamtschatka

Kamtschatka

Russlandkarte